KategorieAllgemein

reise zurück… teil 3

in der griechischen mythologie waren sibyllen weissagerrinnen, die ungefragt die zukunft prophezeiten.

diesen anspruch erhebe ich nicht. trotzdem habe ich heute ein besonderes schmankerl für euch. wenn das nicht passt, wie die faust aufs aug, dann weiß ichs auch nicht…

das videomaterial hatte ich nie veröffentlich, vielleicht, weil ich es selbst nicht glauben konnte, wie ungemütlich weit unten ich das mikro eingerichtet hatte – erst im laufe der zeit habe ich gelernt, mich da besser drum zu kümmern und mich solche sachen auch sagen zu trauen – genau genommen arbeite ich immer noch dran.

ich hab das auf meinem allerersten mac selbst aufgenommene video heute gefunden, geschnitten und bitte hört gerne rein, und gebt mir rückmeldung! es ist fast zu aktuell…

#FreeNawalny #freeahmedsamirsantaway

oana sa°gt des is nit richtigwie der tuat und ma°cht si wichtigmit dem wa°s a findt dass da a°ndere fa°isch ma°chtsa°gt a dazua er hätt´ si des glei da°chtdawei is mittlerweile er der si gern redn heat und nu mehrweil a glaubt des wa°s er sa°gt is richtigerenjoy the momentbe your own manwe´re only humansa million mindsnot a handfuljeda findt wa°s a°nders guatentfa°cht damit vielleicht a gluatbei dem der auf des nit söwa kumma tatdem hilfts jetzt ha°t a a meinung paratund is a amoi mit der idee entbranntha°t a an grund und nimmt sei lebm in´d ha°ndsetzt´s aufs spü für die ideevom herrn richtigeroje enjoy the momentdon´t let yourself be ruledwe´re only humansit´s life not a gameirgendwa°nn findt a si da°nn ausgruckt für a konstruktdes er nit gma°cht ha°towa tra°gt weil a´s nit ausghoitn ha°tdass a ohne des koa eignes gha°bt ha°tplötzlich steht a da°nn im gatsch und wo a hischaut is nur matschund die a°ndan geht’s woa°ndas a nit a°ndasund da°nn is´ scho ga°nzsche spa°tdass ma aussteigt weil ma nit ma°g dass des des gwesn is wa°s ma nit gscheit fertig da°cht ha°tenjoy the momentdon´t kill a manwe´re only humansone life not a handful

reise zurück… teil 2

ihr lieben,

vor knapp einem monat, am 8.3.21, dem heurigen frauentag hab ich meine reise in die anfänge meiner solokarriere mit euch gestartet. mit blick auf eine frauenspezifische sicht auf die dinge, der mich stetig auch beim songschreiben begleitet, hatte ich mich für „bekenntnis“ entschieden, einen song aus meinem ersten soloalbum.

er handelte von einer alleinerziehenden mama, die sich mithilfe ihres berufs als musiktherapeutin ein jazzgesangsstudium leistete, bald selbst studierende unterrichtete, abends für die kindergruppe vorkochte und mit ihrem beruf diese auch bezahlte und mit einer recht erfolgreichen truppe (den ausseer hardbradlern und dann mit dem wunderbaren ernst molden) auf der bühne stand – mit dem selben gewand und der übriggebliebenen frisur, mit dem und mit der sie untertags die kinder therapiert hatte.

gerade noch im therapiezentrum/kindergarten/konservatorium, jetzt auf unserer showbühne…wow, das war schon viel. aber ich war jung und ich war sehr demütig, dass ich das alles machen durfte und konnte und ich machte einfach volle kanne – und oft war ich auch sehr müde.

heute habe ich einen song aus dem folgealbum „weg“ ausgesucht. der titel dieses zweiten soloalbums ist dem dialekttitellied des albums geschuldet, bei dem ich mich mir nähere, indem ich mich woanders wegbewege, ich also gleichzeitig auch einen weg gehe. weg und weg – das gefiel mir als doppelbotschaft.

von der entstehung von „weg“ gibt es auf meinem youtubekanal eine 4-teilige dokumentation. ich habe für dieses album mein label sie-records gegründet und dies ist die erstveröffentlichung.

den ausgewählten song „ich mach mir sorgen“ habe ich den spö-frauen zum frauentag 2010 geschenkt. ich war immer eine politisch interessierte person, aber ich war nicht spö-nahe. ich fühlte mich eigentlich als hippie.

weil ich johanna dohnal als derart wichtige und schillernde persönlichkeit aus der spö in erinnerung hatte, dachte ich, in ihrem sinne werde ich diesen song für die anfrage auswählen und zur verfügung stellen. und so war es dann auch – und dadurch gibt es auch das video, welches ihr unten finden könnt.

hier ist also runde zwei unserer reise in die frühe phase meiner musik mit dem song „ich mach mir sorgen“ aus meinem zweiten soloalbum „weg“.

heute machen wir uns viele sorgen – wir sind in eine zeit hineingerutscht, die wir so nicht vermutet hätten vor eineinhalb jahren. wir haben jetzt andere sorgen, manche sind gleich geblieben, manche haben sich verschoben. was uns jedenfalls verbindet, ist das teilen unserer sorgen und ängste. halten wir weiterhin gut zusammen, lassen wir uns nicht spalten, sondern helfen wir uns und kümmern wir uns darum, dass wir nicht vereinsamen. sprechen wir uns mut zu und lassen wir unsere geldschere nicht zu weit auseinanderdriften in einer intensiven zeit.

in diesem sinne, eine gute zeit mit dem song!

alles liebe,sibylle

reise zurück… teil 1

liebe menschen!

zum morgigen frauentag möchte ich euch zu einem persönlichen reiseprojekt einladen.

ich werde meine bisherige solokarriere von hinten aufrollen. und beginne also im jahr 2007. dazu habe ich in meinem archiv gewühlt und einen frauenrelevanten song aus meinem ersten soloalbum ausgesucht. mit damals aktuellen pressefotos und privatfilmen habe ich daraus ein video zusammengeschnitten.

das möchte ich euch zum frauentag schenken. auf dass wir uns besser vernetzen und solidarisieren und die erkenntnisse der letzten monate, nämlich, dass frauen durch doppel- und dreifachbelastungen, durch schlechter bezahlte jobs und durch unbezahlte arbeit die großen verliererinnen dieser pandemie sind und sein werden. dass wir uns wieder in ein bild drängen lassen, bzw. in eine situation gedrängt werden, der zu entkommen unsere vorkämpferinnen jahrzehnte gebraucht hatten. und dass wir das teilweise selbst gar nicht bemerken, wenn wir zur bürgerlichen schicht gehören, die es sich leisten kann, grade eh ganz froh zu sein, wieder mehr zeit mit der familie zu haben (was ja an sich schön ist, solange es nicht am rücken der ärmeren ausgetragen wird, und auch nicht nur geht, weil die männer unverhältnismäßig verdienen). lassen wir nicht etwas selbstverständlich werden, das nicht selbstverständlich ist, und auch nicht selbstverständlich anmuten darf.

hier ist nun die geschichte zu dem für heute ausgesuchten song:als ich mich entschieden hatte, den schritt eines soloprojekts zu gehen, nicht wissend, in welcher sprache, was den mix aus hochdeutschen und dialektliedern und sogar einem englischen erklärt, und ich als ganzes nach authentizität und der vereinigung meiner zu diesem zeitpunkt schon vielen rollen lechzte, war dieser song ein schlüsselsong.für meine solokarriere hatte ich mich für ein pseudonym entschieden. dazu nahm ich die anfangsbuchstaben meiner beiden vornamen sibylle elisabeth und formte daraus SiE. das schien mir frauenpolitisch relevant und richtig, ich wollte auch ein zeichen setzen in dieser doch männerdominierten gesellschaft. und sibylle kefer kam mir zu sperrig vor.ich hatte ein bereits 9 jähriges kind, das ich alleine großzog, verdiente mein geld seit 7 jahren aus selbstständiger musiktherapeutischer arbeit und dem gesangsunterricht an einem privatkonservatorium. ich hatte 4 jahre backings bei den ausseer hardbradlern gesungen und mein leben war recht voll und dicht. sowohl als musikerin, als auch als musiktherapeutin und lehrerin fühlte ich mich keineswegs ausgereift. ich wusste um mein noch mit taten zu füllendes streben nach wissen, handwerk und erfahrung.gleichzeitig war ich mit 18 aus dem elterlichen raum ausgezogen und im aufbau einer guten neu definierten beziehung zu ihnen, die ich ja auch schon früh zu großeltern gemacht hatte. alles in allem zogen viele kräfte in viele richtungen und ich bündelte meine energien so gut ich konnte, um meiner wunderbaren tochter eine gut genuge mutter zu sein. und jung und wild und dynamisch war ich ja innerlich schon auch. diesen teil konnte ich nicht durch abendliche tanzorgien oder ähnlichem ausleben.und was ich wirklich auch wollte, war auf die bühne.wenn ich den song heute anhöre, höre ich einerseits meine jungen jahre in meiner stimme, aber auch meine geschwindigkeit und mein ringen und kämpfen in den strophen und mein immer wieder ankommen und innehalten in mir, um mich zu finden und ich zu werden, verkörpert in den halftimerefrains. die wilde basslinie ist gezähmt und strukturiert durch den puls und den rhythmus und trotzdem ein bisschen widerspenstisch durch ihre melodische definition mit ihren tritonusritten.auch ich musste meine zeit gut strukturieren. kinderbetreuung konnte ich mir nicht leisten, ein gut koordiniertes und organisiertes tagesgeschehen war grundvoraussetzung für alles andere.

viel spass mit dem zeitdokument!

die schwarz/weiß fotos sind von sita, geschossen bei meinem ersten richtigen fotoshooting.auf alle wunderbaren frauen da draußen und drinnen!

al, sibylle

musikerInnen: ernst gottschmann: produktion und gitarren; sibylle kefer: stimme und querflöte; alex meissl: bass; clemens salesny: bassklarinette; clemens wenger: klavier

ps.: wer möchte, kann mit mir eine reise machen vom ersten album aus dem jahr 2007, auf dem auch dieser song zu finden war bis zum dzt. letzten release vom februar 21 als vorbote zum 6. album. ich werde versuchen, in relativ kurzen abständen einen song zu präsentieren und dazu auch in der folge etwas zu erzählen. vielleicht auch durch eine kleine neuinterpretation o.ä., wir werden sehen…

spontanrelease innere werte

ich arbeite, seit ich mich erinnern kann, mich auch als solokünstlerin zu definieren, immer an einem album. 

ich arbeite neben meinem „brotjob“ als musiktherapeutin, neben meiner mittlerweile seit 22 jahren bestehenden rolle als mama immer dazwischen irgendwie an einem nächsten album.

es treibt mich, stillstand ist meine sache nicht, nichts-tun etwas, in dem ich großes lernpotential für mich vermute.

meine mittlerweile erwachsene tochter attestierte mir kürzlich erstaunliche resilienz und eine mir prinzipiell innewohnende positive herangehensweise an das leben. darüber habe ich mich sehr gefreut. immerhin hatte sie es mit ihrer damals alleinerziehenden jungmama mit sicherheit nicht immer leicht. und es rührt mich, dass dies ein bestandteil ihre sicht auf mich ist.

ich glaube auch, dass ich grundsätzlich ein lebensfrohes persönchen bin und dass es sinn macht, dass mich der beruf der musiktherapeutin gefunden hat. es ist nicht immer alles lustig darin. ich sehe kranke kinder und besorgte eltern und kinder ohne eltern. ich sehe aber mindestens genauso viel hoffnung und gestaltungsfreude und liebe und entwicklung. 

und sternenmomente, wie ich sie für mich benannt habe. 

momente, in denen die zeit still steht, in denen einem der atem stockt, in denen dinge passieren, die bis dahin noch nicht passieren konnten.

diese woche hatte ich mehrere solcher sternenmomente. und sie haben mich ein klein wenig gerettet. sie haben mich aufgefangen, weil ich abzustürzen drohte – zum ersten mal während dieser pandemie. weil ich meine maske nicht mehr aushielt, weil ich eine perspektivlose sicht für meine beiden kleinen wahrzunehmen begann, die sich in dieser deutlichkeit so bisher noch nicht eingeschlichen hatte. weil ich eine ganz persönliche betroffenheit erlebte, die ich mir bisher ferngehalten hatte und an deren stelle ich es gewesen war, die andere an der hand genommen hatte um sie zu begleiten.

ich war nicht naiv in diese pandemie gestartet, sorgen, ängste und abwägungen auch meine tägliche beschäftigung. aber ich freute mich trotzdem immer wieder auch über die entschleunigung nach doch über 20 sehr intensiven jahren mit viel arbeit und wenig zeit für mich und meine familie und das gewonnene zusammenrücken und gemeinsame durchhalten meiner kleinsten familiären zelle. 

dieses gefühl habe ich immer noch.

aber um mich brökelt es. 

ich bin zum nachrichtenjunkie geworden. und meine irritation und ratlosigkeit wächst mit jeder neuen auf- und abwägung der verschiedenen ebenen von recht und ordnung, wenn sie in bezug gesetzt werden zu nächstenliebe und menschlichkeit. dass es möglich ist, dass es passiert – ich kann es nicht nachvollziehen mit den mir innewohnenden parametern von werten. es kostet mich viel kraft, mich in diese andere position zu versetzen. ich verstehe es (noch) nicht. 

ich erinnere mich an eine ausbildung bei karl heinz brisch, einen bekannten deutschen bindungsexperten, beheimatet in psychoanalyse und medizin, der uns darauf aufmerksam machte, wie „hilfreich“ bestimmte bindungsmuster und bindungstypen für berufssparten sein könnten, bei denen man durch besondere härte, besondere hartnäckigkeit zu gewünschten ergebnissen kommen würde, wie beispielsweise rechtliche streitereien oder politische bestrebungen. dieser hinweis fällt mir immer wieder ein, wenn ich dzt. nachrichten höre und sehe.

ich habe mich entschlossen, einen song zu veröffentlichen, der die tristesse und traurigkeit unserer derzeitigen für uns doch sehr aussergewöhnliche lebenssituation ebenso in sich beherbergt wie das loslassen und das haltung haben. 

eigentlich ist der song fertig bei mir angekommen, ich musste ihn nur aufschreiben und mich ans klavier setzen und ihm resonanz geben. ich habe erst selbst nicht so recht verstanden, was er bedeuten könnte, aber ich habe ihn von anfang an staunend willkommen geheißen und mich wirklich bemüht, ihm ein gutes sprachrohr zu sein.

eigentlich soll er auf ein mitte dieses jahres erscheinendes neues album von mir (mein 6.tes), das tut er vermutlich auch. aber er muss jetzt hier heute raus. 

und das tut er auch.

für das video habe ich unsere beiden kleinen schätze ausgeborgt. ich finde, sie haben das großartig mit mir umgesetzt.

über resonanz freuen wir uns.

alles liebe und halten wir durch.

sibylle

innere werte

geh schleich di mit innere werte

geh woat schnö i hob wos am herd steh

woascheinlich gwinnt wieda der oane 

am gscheitestn wa es wa koane

wos wü da dei bleda traum deitn

es trifft di von da seitn

hümmifixnuamoi des siagst von weitn

i bin am friedhof und schlog die zeit tot

i fia die sö aus und loss sie fliagn

und wer ihr nochspioniern

es kummt a weda von herrlicher procht

es braucht an regnschiam für sowos gmocht

i wea mi higebn da herrlichn mocht

und i wea gonz bleibm 

so hob i ma des docht

i bin am friedhof a sö in da luft

wonn mi da wind hoid donn hoid a mi oft

wonn mi da wind nimmt donn nimmt a sie vü

ea foat drüwa und schimmat durch mi

er denkt si söwa jo nit i denk eam

mit der gewissheit konnst eigentlich sterbm

geh schleich di mit innere werte

geh woat schnö i hob wos am herd steh

von mia aus konnst eigentlich jetzt geh

die sun is jo weg

es is mondsche

es kummt a weda von herrlicher procht

es braucht an regnschiam für sowos gmocht

i wea mi higebn da herrlichn procht

und i wea gonz bleibm 

so hob i ma des docht

i bin am friedhof a sö in da luft

wonn mi da wind hoid donn hoid a mi oft

wonn mi da wind nimmt donn nimmt a sie vü

ea foat drüwa und schimmat durch mi

er denkt si söwa jo nit i denk eam

mit der gewissheit konnst eigentlich sterbm

geh schleich di mit innere werte

geh woat schnö i hob wos am herd steh

von mia aus konnst eigentlich jetzt geh

die sun is jo weg

es is mondsche

ZIVILCOURAGE

Ihr lieben Menschen,

Ich habe eine aufregende Ankündigung zu machen:

Der wunderbare Gerald Singer hat im Auftrag des Mauthausen Komitees ein Video für Zivilcourage – gegen Hass im Netz – gestaltet und ich durfte die Musik dazu beitragen.

Und es ist nicht irgendeine Musik geworden – es ist die großartige WÖDSCHEIBN *hurt* der *Nine Inch Nails*.

Dieses große Werk durfte ich interpretieren. Sehrt und hört selbst.

Die Message ist wichtiger den je. Teilt sie!

ich tue mir schwer

Ich tue mir schwer. Ich tue mir richtig richtig schwer. Ich warte auf das Interview mit dem zuständigen Vertreter des Volkes und ich fürchte schon zuvor, ungefähr zu ahnen, wie er es anlegen wird. Welche Strategie er wählen wird. Ich weiß nicht, ob ichs aushalten werde. Es wird eine gröbere Mixtur an Gefühlen bei mir auslösen, und ich bin mir nicht sicher, ob ich das will. Ich tue mir schwer.

Er legt es anders an. Und es macht mich fassungslos. 

Ich mag es nicht so gern, wenn ich mich in einer Reaktion wiederfinde, von der ich glaube, selbst niemanden in eine solche bringen zu wollen. 

Dass wir Menschen so auch sind… Ich weiß es. Ich erlebe es beim Ergebnis jeder neuen Wahl. Aber ich verstehe es immer noch nicht. Und ich gehe davon aus, ich bin einfach nur aufgrund einer privilegierten Position nicht in dieses Lager gerutscht, dass ich es hart, dass ich es kalt, dass ich es getrennt, dass ich es gerichtlich – höchstgerichtlich haben will.

Ein warmes familiäres Umfeld, keine Angst um meinen Platz hier, keine Bedrohung, weil ich (sie zwar meist nur um die Weihnachts- und Osterzeit aufsuche, aber doch) in die evangelische Kirche einzahle. Und ich habe sogar während dieser Pandemie immer noch einen meiner zwei Jobs, um den ich derzeit nicht fürchte. 

Glück gehabt. 

Ich möchte es lieber warm, ich möchte es anlassbezogen, ich möchte es persönlich.

Ich möchte, dass die Menschen hinsehen und dann sagen, das geht sich aus, wenn dem so ist. Es würde in meiner Welt eines Gerichtsurteils dort dann gar nicht mehr bedürfen, weil es sich ohnehin ausgegangen wäre. Jedenfalls wohl in diesem Fall.

Obwohl – dieses Gefühl der ausgleichenden Gerechtigkeit, das kenne ich auch sehr gut. Selbst das Gefühl von Rächen-Wollen kenne ich. Da möchte ich es am liebsten auch höchstgerichtlich haben, nach meinem Geschmack höchstgerichtlich. Meine Richterin würde sagen: „Sind Sie tatsächlich der Meinung, dass sich das so ausgeht? Tut mir leid, aber ich bin der Ansicht, da müssen wir genauer hinschauen. Wie haben Sie sich das gedacht? Hält ihre Geschichte denn eigentlich auch in den Augen von Kindern? Bringen Sie mir ein paar Kinder und wir erzählen ihnen die Geschichte. Was sagen die Kinder dazu? Was glauben Sie?

Kinder. Könnten die sowas beurteilen? Wäre das vermessen? Wie müsste die Geschichte aufbereitet werden, damit sie unvoreingenommen sein könnten? Wie würden sie entscheiden? 

Wie komme ich eigentlich auf Kinder? Gibt es da nicht auch ein Gleichnis im neuen Testament? Ich schweife ab.

Ach, ich mutmaße – Steckt eine größere Strategie dahinter? Ein Ablenkungsmanöver? Beschäftigt sich halb Österreich gerade mit diesem Fall, weil es Probleme mit dem Impfstoff gibt? Weil es neue Probleme mit der Schredderung gab und weil es mit den Beliebtheitswerten, auch aufgrund der bisherigen Pandemiestrategie, nicht mehr ganz so läuft? 

Es gilt wohl gerade jetzt die Klientel zu bedienen, die es hart aber fair haben will. Der eine Vertreter des Volks wird es richten. Und der andere wird es ihm danken. 

Würde es so sein, dann bedienten die Inhalte die Macht und nicht die erlangte Macht diente der bestmöglichen adäquatesten Beschäftigung mit den Inhalten. 

Diese Familien mit ihren Kindern hätten somit „einfach Pech“. 

Aufreibend. Aber höchstgerichtlich abgeklärt und bestätigt. Alles richtig gemacht.

Nein, es hilft nichts – in meiner Welt geht sich das nicht aus.

Und deshalb tue ich mir gerade richtig richtig schwer.

Ich tue mir schwer. Ich tue mir richtig richtig schwer. Ich warte auf das Interview mit dem zuständigen Vertreter des Volkes und ich fürchte schon zuvor, ungefähr zu ahnen, wie er es anlegen wird. Welche Strategie er wählen wird. Ich weiß nicht, ob ichs aushalten werde. Es wird eine gröbere Mixtur an Gefühlen bei mir auslösen, und ich bin mir nicht sicher, ob ich das will. Ich tue mir schwer.

Er legt es anders an. Und es macht mich fassungslos. 

Ich mag es nicht so gern, wenn ich mich in einer Reaktion wiederfinde, von der ich glaube, selbst niemanden in eine solche bringen zu wollen. 

Dass wir Menschen so auch sind… Ich weiß es. Ich erlebe es beim Ergebnis jeder neuen Wahl. Aber ich verstehe es immer noch nicht. Und ich gehe davon aus, ich bin einfach nur aufgrund einer privilegierten Position nicht in dieses Lager gerutscht, dass ich es hart, dass ich es kalt, dass ich es getrennt, dass ich es gerichtlich – höchstgerichtlich haben will.

Ein warmes familiäres Umfeld, keine Angst um meinen Platz hier, keine Bedrohung, weil ich (sie zwar meist nur um die Weihnachts- und Osterzeit aufsuche, aber doch) in die evangelische Kirche einzahle. Und ich habe sogar während dieser Pandemie immer noch einen meiner zwei Jobs, um den ich derzeit nicht fürchte. 

Glück gehabt. 

Ich möchte es lieber warm, ich möchte es anlassbezogen, ich möchte es persönlich.

Ich möchte, dass die Menschen hinsehen und dann sagen, das geht sich aus, wenn dem so ist. Es würde in meiner Welt eines Gerichtsurteils dort dann gar nicht mehr bedürfen, weil es sich ohnehin ausgegangen wäre. Jedenfalls wohl in diesem Fall.

Obwohl – dieses Gefühl der ausgleichenden Gerechtigkeit, das kenne ich auch sehr gut. Selbst das Gefühl von Rächen-Wollen kenne ich. Da möchte ich es am liebsten auch höchstgerichtlich haben, nach meinem Geschmack höchstgerichtlich. Meine Richterin würde sagen: „Sind Sie tatsächlich der Meinung, dass sich das so ausgeht? Tut mir leid, aber ich bin der Ansicht, da müssen wir genauer hinschauen. Wie haben Sie sich das gedacht? Hält ihre Geschichte denn eigentlich auch in den Augen von Kindern? Bringen Sie mir ein paar Kinder und wir erzählen ihnen die Geschichte. Was sagen die Kinder dazu? Was glauben Sie?

Kinder. Könnten die sowas beurteilen? Wäre das vermessen? Wie müsste die Geschichte aufbereitet werden, damit sie unvoreingenommen sein könnten? Wie würden sie entscheiden? 

Wie komme ich eigentlich auf Kinder? Gibt es da nicht auch ein Gleichnis im neuen Testament? Ich schweife ab.

Ach, ich mutmaße – Steckt eine größere Strategie dahinter? Ein Ablenkungsmanöver? Beschäftigt sich halb Österreich gerade mit diesem Fall, weil es Probleme mit dem Impfstoff gibt? Weil es neue Probleme mit der Schredderung gab und weil es mit den Beliebtheitswerten, auch aufgrund der bisherigen Pandemiestrategie, nicht mehr ganz so läuft? 

Es gilt wohl gerade jetzt die Klientel zu bedienen, die es hart aber fair haben will. Der eine Vertreter des Volks wird es richten. Und der andere wird es ihm danken. 

Würde es so sein, dann bedienten die Inhalte die Macht und nicht die erlangte Macht diente der bestmöglichen adäquatesten Beschäftigung mit den Inhalten. 

Diese Familien mit ihren Kindern hätten somit „einfach Pech“. 

Aufreibend. Aber höchstgerichtlich abgeklärt und bestätigt. Alles richtig gemacht.

Nein, es hilft nichts – in meiner Welt geht sich das nicht aus.

Und deshalb tue ich mir gerade richtig richtig schwer.

Zum Nachhören: LIVE-Radio Salonkonzert mit Sibylle Kefer

RADIOSALONKONZERT mit SIBYLLE KEFER

Sibylle Kefer ist studierte Musiktherapeutin und Jazzsängerin, war von ihrer Kindheit im Salzkammergut an von Musik umgeben, spielte Querflöte in Blaskapellen und sang für die mittlerweile legendären Ausseer Hardbradler, ist Teil von „Ernst Molden & das Frauenorchester“ und hat bereits einige Solo-Alben veröffentlicht. 
Stefanie Panzenböck (FALTER) schreibt: „Ihre Musik legt über die Sprache eine neue Sprache. Die Worte im Dialekt erzeugen, auch durch ungewöhnliche Betonung und Verbindung, ein eigenes Klangbild, das verständlich ist, selbst wenn man nicht wüsste, wovon sie singt.“
Sibylle Kefer tritt solistisch ebenso wie im Trio auf. Begleitet wird sie dabei von ihren wunderbaren Kolleginnen von Ernst Molden & das Frauenorchester, nämlich Marlene Lacherstorfer am Bass und Maria Petrova am Schlagzeug.

Unter diesem Link findet sich außerdem das Salonkonzert der wunderbaren Inga lynch!

https://freiesradio.at/live-radio-salonkonzert-mit-inga-lynch/

Wiederholung LIVE-Solo-Konzert Sibylle Kefer im Freien Radio Salzkammergut am 23.12., 21 Uhr

https://freiesradio.at/live-stream/

Das LIVE-Konzert im Freien Radio Salzkammergut war ein Highlight für mich! Am Mittwoch, dem 23.12. wird die gesamte einstündige Sendung wiederholt und anschließend ist sie auch im Archiv zu hören.

HERZLICHEN DANK Evelyn und Jörg, es war voll fein bei euch!

Foto by the fantastic Didi Lipkovich!

Das FRS schreibt:LIVE-Radio Salonkonzert mit Sibylle KeferKulturhungrig? Wir auch! Drum wollen wir Euch bei den Radiosalonkonzerten mit LIVE MOMENTEN die Ohren verzaubern! Am 18. Dezember ab 14 Uhr wird die gebürtige Goiserin und Wahlwienerin Sibylle Kefer mit ihrer Gitarre einige ihrer Songs zum Besten geben. OPEN UP im LOCK DOWN – natürlich unter den vorgegebenen Sicherheitsvorkehrungen! Wh.: Mittwoch, 23.12. um 21 Uhr