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Macht(Missbrauch) in der Musikbranche

Liebe Menschen,

Es hat einige Zeit in Anspruch genommen, auf die derzeitige Situation in der Musikbranche, aktuell ausgelöst durch die Vorfälle, die rund um die Konzertevents von #rammstein beschrieben wurden, reagieren zu können.

Und zwar aus mehreren Gründen:

1) Es gilt gut abzuwägen, was ein Statement bewirken kann, wem es nützt und wem es Schaden zufügen kann.

2) Braucht es dieses eine Statement mehr wirklich bzw. von wem würde es ein Statement eigentlich brauchen?

3) Welche Themen werden wie in den Aufmerksamkeitsfokus gerückt?

Da ich mich in meinem neuen Album „hoid“ gerade sehr aktuell mit Themen wie Macht(Missbrauch), struktureller Ungleichheit und einem gesellschaftlichen wie individuellen Umgang damit auseinandergesetzt habe, hat sich mir diese Frage, ein Statement abzugeben oder nicht in den letzten Wochen immer dringlicher gestellt.

Der Faktor Inhalt

Themen wie (Un)Gerechtigkeit, (Ohn)Macht, (Un)Verhältnismäßigkeit, Solidarität, Loyalität, (In)Transparenz, Abgrenzung, Ausharren, Durchhalten, und vor allem (Zivil)Courage und all die damit verbundenen Folgen (innen und außen, gesellschaftspolitisch und persönlich) beschäftigen mich innerhalb und außerhalb der Musikszene schon sehr lange. Ein ganzes letztes sehr aktuelles Album lang habe ich mich nun konkret mit ihnen auseinandergesetzt.

Je genauer und intensiver ich eintauchte, desto größer, verwobener, unglaublicher und desto struktureller bedingt erschien es mir.

Und desto dringlicher stellte sich mir die Frage eines möglichen Umgangs, eines Aufzeigens, einer Haltung. 

Nicht-Beschäftigung, Nicht-Aufzeigen, Nicht-Haltung erwies sich als keine geeignete Option mehr.

In der Folge ging und geht es auch um eine Ursprungserkundung, ein Reflektieren der strukturellen Gegebenheiten, der Systeme, die den Nährboden bieten bzw. solche Auswüchse begünstigen oder zumindest ermöglichen – und – in die wir hineingeboren und erzogen wurden.

Ich habe das in mehreren Posts immer wieder thematisiert und abgehandelt, auch wenn es leider unangenehm und unbequem war und ist.

Den derzeitigen #rammstein Diskurs beobachte und verfolge ich sehr genau.

Wahrheit und Schuld

Jede Form von Angriff impliziert eine prekäre Situation und löst eine weitere aus – auf beiden Seiten. Immer.

Eine Anschuldigung thematisiert in irgendeiner Form Grenzgänge, bzw. eher Grenzüberschreitungen. Und gleichzeitig zieht sie einen weiteren Grenzgang nach sich. Es wird unangenehm auf beiden Seiten. Und außen kommt es – wohl je nach gesellschaftlicher Struktur – zu ersten Abwägungen, Diskussionen, Lagerbildungen.

Die Frage der Glaubwürdigkeit betritt jetzt ebenso die Bühne wie der Hinweis auf die Unschuldsvermutung.

Ich habe jahrzehntelang mit Menschen therapeutisch gearbeitet, die Grenzüberschreitung, Gewalterfahrung und Missbrauch ausgesetzt waren. Wenn ich etwas dabei gelernt habe, dann jedenfalls das Folgende:

Diese Personen vertrauen sich mir an, weil wir uns dieses Vertrauen erarbeitet haben innerhalb eines therapeutischen Beziehungsprozesses, in dem ich ein sicheres Setting anbiete, das diesen Schritt der ersten Öffnung überhaupt ermöglicht.

Und dann ist es immer noch sehr filigran und es ist schambesetzt. Dabei fängt die eigentliche Aufarbeitung erst an, der emotionale Aufwand oszilliert weiter und erreicht neue Spitzen. Es ist ein bedrohlicher und bedrohter sensibler anstrengender Prozess.

Ich erinnere mich noch genau an jenen ersten Moment in meiner jungen musiktherapeutischen Berufserfahrungswelt, in dem sich eine Jugendliche mir öffnete mit einer ersten vorsichtigen Erwähnung ihrer Mißbrauchserfahrungen.

Ich erinnere mich auch an all die Gefühle, die mich überkamen, die es zu ordnen und zu reflektieren galt, die Zuordnung die es zu treffen galt – und – ich sage es hier ganz offen – die Zweifel, die mich ebenso überfielen, wenn ich daran dachte, was es in der nächsten und übernächsten Konsequenz alles heißen würde für einen potentiellen Täter – in welches Licht, welchen Fokus, welche gesellschaftliche Ächtung es ihn bringen würde. Von meinem Gefühl her wollte ich doch ganz ganz sicher gehen, ob hier auch wirklich die Wahrheit gesagt wurde, ob auch wirklich klar wäre, welche Folgewirkungen dadurch ausgelöst werden könnten. 

Und das alles überkam mich innerhalb weniger Sekundenbruchteile. Alles auf einmal.

In Ansätzen habe ich diesen ersten gesellschaftlichen Reflex, der sich in unseren Gesellschaftsnormen immer wieder zeigt, nämlich mutmaßliche Täter erstmal schützend wieder aus dem Fokus zu nehmen, also sekundenbruchteilmäßig durchaus selbst erlebt. 

Solidarität und Teilen 

Heute weiß ich, dass Opfer von Übergriffen jeglicher Form mehrere Anläufe brauchen, bis sie ernst genommen werden, bis ihnen geglaubt wird. Welch schmerzhafte, demütigende Situation!

Diese Frage der Zuordnungen stellt sich mir heute im Moment des Mit-Mir-Teilens nicht mehr.

Es gilt, voll und ganz da zu sein, aufzufangen, ernst zu nehmen und zu glauben, was man hört. Es geht darum, Affekte zu teilen und das Unfassbare, das Unglaubliche (!) gemeinsam auszuhalten. Das Ordnen und Reflektieren folgt später.

Was ich damit sagen will:

Durch das Aufzeigen einer übergriffigen Situation den Fokus auf sich richten zu wollen, Aufmerksamkeit zu kriegen ist aus meiner professionellen Sicht eine mehr als fragwürdige, um nicht zu sagen perfide Behauptung einer unsicheren und unreflektierten dritten Partei – im konkreten Fall unserer Gesellschaft, die sich mit ihren vorherrschenden moralisch ethischen Regelwerken und Strukturen nicht getraut, Stellung zu beziehen. 

Es ginge darum, Stellung zu beziehen zu einer Entwicklung, die sie selbst die letzten Jahrzehnte aufgebaut und zugelassen hat und die jetzt relativ dringlich einer Evaluierung und eines Neudenkens und -definierens bedürfte.

Prestige oder auch Geld – auch diese Vorwürfe stehen dann ja im Raum – mit einem so schweren Thema lukrieren zu wollen ist den emotionalen Aufwand, die Schmach und Scham, die einen überfluten, die Drohungen und Angriffe, die ein Öffentlichmachen meist nach sich ziehen im Normalfall einfach nicht wert.

Es gibt dies auch, jedoch in einem verschwindend kleinen Anteil (erst kürzlich habe ich einen Artikel darüber gelesen) und meiner therapeutischen Einschätzung nach deutet das eigentlich auch auf eine zumindest äußerst problematische Vorgeschichte hin. Eigenes Thema, auch wichtig, sich zu trauen hinzusehen, ja!

Schuld ist ein großes Wort, Wahrheit auch.

Und doch stellt sich die Frage, wem eine Gesellschaft Glauben schenkt. 

Vielen? 

Einem? 

Und warum glaubt man wem? 

Und warum wem nicht? 

Welche Relativierung findet hier statt? 

Warum? 

Und was übernehmen die Medien?

Frau müsste wissen, worauf sie sich da einlässt

Gewalt ist Gewalt, Machtmißbrauch ist Machtmißbrauch, Übergriff ist Übergriff. Wenn dies in Systemen stattfindet, die derartige Situationen offenbar geradezu begünstigen (bis hin zu rechtfertigen), dann spricht das eine klare definierte Sprache einer bestimmten Struktur. Dann gewähren wir als Gesellschaft diese geschaffenen Räume, in denen so etwas stattfinden kann. 

Dagegen verwehre ich mich. Ich möchte solche Systeme nicht unterstützen. Nicht mehr.

Ich hatte viele Idole. Ich hätte sie auch gerne kennengelernt. Ich hätte wohl auch einiges dafür getan. Heute weiß ich – nein zu sagen, wenn es angebracht ist, ist nicht so leicht. Schon gar nicht, wenn die Machtverhältnisse nicht klar sind. Oder wenn sie klar sind.

Und schon gar nicht, wenn es gesellschaftlich moralisch nicht ganz klar ist, ob das eine Grenze ist oder vielleicht doch nicht so ganz überall – je nachdem…

Ich bin 47 Jahre alt und arbeite immer noch daran, meine Awareness zu schärfen und mich und meine Grenzen besser zu erkennen und dann auch zu wahren. Also zu spüren und zu definieren, wann und warum sie wo angebracht sind.

Sehr lange habe ich gebraucht, um zu erkennen, dass nicht automatisch ich mit meinem Verhalten die Ursache darstelle, wenn sich jemand mir gegenüber grenzüberschreitend verhält.

Auch auf die Gefahr hin, dabei mit alteingesessenen patriarchalen gesellschaftlichen Normen zu kollidieren und auf erste kürzere Sicht womöglich auch mit meinem beruflichen Weiterkommen.

Zu schwierig, zu laut, zu fordernd, zu anstrengend, zu hysterisch usw. sind noch immer willkommene gern genützte diskreditierende Ablenkungsadjektive für unbequeme Realitätskonfrontationen (vor allem, wenn sie durch Personen gemacht werden, die sich nicht als cis-Männer definieren wie z.B. Frauen).

Alles Liebe

Sibylle

DANKE in diesem Zusammenhang an @vertrauensstelle_vera #vertrauensstellevera@sophie_rendl @SophieRendl @sarahlesch_official @Sarah Lesch @karintonsern @Karin Tonsern @meridisoski @meri.disoski @alexandra_stanic @evaspreitzhofer @janklaasmueller @falter.diewochenzeitung @florianklenk #falterpodcast  #kaylashyx #shelbylynn #sistersofmusic #radiofm4 @scheibsta @zdf_magazin_royale @ursul.berner @diegrünenwien und vielen mehr!

was bleibt.

wer meine nächtlichen schreibergüsss mag, dem sei hier ein neuer geboten – für die anderen – nächstes mal wieder bei tageslicht 

hallo ihr lieben menschen!

was bleibt.

es stellt sich die frage, was nach einem derartigen kraftaufwand, wie diesem letzten album bleibt – einem verarbeitungsalbum. nicht ausschließlich, aber schon viel.

einem, dass sich mit systemimmantenter übergriffigkeit ebenso auseinandersetzt wie mit der frage eines möglichen umgangs damit – eines subjektiven und eines systemischen umgangs.

einem mit hoffnung. das braucht der mensch nämlich schon auch, wie ich finde.

eines schonungslosen. sowohl nach innen, als auch nach aussen.

ein spagat?

ein spagat.

es stellt sich die frage, ob es gelingen kann, haltung zu bewahren, wenn sie bedroht wird. subtil oder offen. oder auf beide arten. 

es stellt sich die frage, wie es gelingen kann, haltung zu bewahren, wenn sie bedroht wird. subtil oder offen. oder auf beide arten. 

und? was ist es, das bleibt? was ist es, dass weitermachen lässt? was ist es, das hoffnung und zuversicht gibt?

wenn ich mich frage, dann ist es die solidarität. es ist der zusammenhalt. es ist das erkennen eines gegenübers, was wirklich los ist. oder das verstehen, dass wirklich was los ist, ohne wissen zu müssen, was es ist.

es ist das zwischenmenschliche.

danke an all die lieben menschen da draußen, die nicht müde werden, dieses zwischenmenschliche zu nähren. die nicht müde werden, das solidarische anzubieten. die, auch wenn sie müde werden zu erkennen geben, dass sie haltung haben. dass es zivilcourage gibt.

ich liebe euch zivilcouragierte menschen! you are what it is all about.

hoid. Ein Dialektbegriff, der vieles beschreibt, einen Zustand des Einschätzens des Gegenwärtigen, ebenso ein Erkennen, vielleicht Akzeptieren, Hinnehmen, Gewähren, auch ein Begriff, der Raum schafft für eine aktualisierte Definition der Ausgangslage“, sagt Sibylle Kefer über das Wort „hoid“, Titel ihres neuen, sechsten Albums. 

was ich im zuge der fragestellungen, die auch von seiten interessierter wacher interviewpartner*innen auf mich zukamen (danke, ihr seid so aufmerksame und spürbare gegenübers, ich habe großes glück!) dazufügen möchte seit erscheinen des albums, ist, dass ich der meinung bin, dass durch diese haltung des sehens, des spotlightens ein verleugnen oder unsichtbar machen des fokussierten nicht mehr möglich ist.

es wird wahrgenommen, dass es ist. es bekommt bedeutung durch die resonanz.

das macht es politisch.

danke ihr menschen für eure resonanz und euer feedback der letzten beiden monate.

das ist sehr schön.

ihr seid sehr schön (um es mit den worten von @tocotronic_official sagen zu dürfen).

alles liebe

sibylle

ich darf ein paar wenige exklusive konzerte mit meiner großartigen band ankündigen:

16.06.2023 karlstag wien

17.06.2023 proberaum scheibbs

02.09.2023 volksstimmenfest wien

save the dates!

ps.: was bleibt, ist übrigens auch diese großartige band, die meine musik mit mir immer wieder live belebt. danke @sarahbrait, @chrispruckner, @anna_tropperlener ich liebe euch. und ein tonträger, dessen art vom aussterben bedroht ist und doch immer wieder überlebt und so wertvoll und erstrebenswert ist. und ein management, dessen bedeutung nicht in worte zu fassen ist, @rainerkrispel ❤️ und ein label, dass sagt, dass diese (und sehr viele andere wunderbare) musik es wert ist, gefeatured zu werden @medienmanufaktur wien🌹 und eine bookingagentur (holy shit, 20 years hab ich mir nichts mehr gewünscht als das, lieber dent tivoli-agency, JUHU!!!).

pps.: ich gebe die frage weiter: was sagt ihr, was bleibt?

konzertübertragung unseres releasekonzerts auf Ö1 am montag, 01.mai 2023

halleluja! halleluja! halleluja, halleeeeluuuuja!

ihr lieben alle!

 foto by didi lipkovich ❤️

45 minuten unseres releasekonzerts des neuen albums „hoid“, welches am 23.03.2023 im radiokulturhaus wien von meiner wunderbaren band und mir vorgestellt wurde hat es ins radio geschafft.

es wird auch für mich eine überraschung werden, ich habe selbst noch nichts davon gehört und bin sehr gespannt!

DANKE, jörg duit, ich freue mich so sehr. 

DANKE, Ö1.

montag, 01. mai 2023, 18.15 uhr

 foto by thomas lieser 🌹

sarah brait am bass

chris pruckner am schlagzeug

anna tropper-lehner an geige, keyboard und stimme

https://oe1.orf.at/programm/20230501/716872/Mit-Schnitt

Mit.Schnitt

Musik aus dem RadioKulturhaus: Sibylle Kefer – „hoid“
Gestaltung: Jörg Duit

Die Komponistin, Textdichterin, Instrumentalistin und Liedermacherin Sibylle Kefer präsentierte heuer im März ihr 6. Soloalbum mit dem Titel „hoid“, eine Sammlung von 14 Liedern, die im Laufe der Jahre seit März 2020 als Brücke bzw. Klammer für vermeintlich widersprüchliche Erfahrungen und künstlerische Reaktion auf die in dieser Zeit allgegenwärtigen Themen entstanden sind. Damit gemeint waren wohl auch die täglich in vieler Munde und ebenso vielen Herzen umrührenden Aktualitäten, es wäre aber zu kurz gegriffen, die Tragweite von Kefers Liedern auf das Verarbeiten dieser festmachbaren Fakten zu reduzieren.

Bei „hoid“ handelt es sich um ein besonders vielschichtiges und kluges, ebenso wohl dosiertes wie unmissverständlich starkes Statement, mit dem vieles noch einmal von einer ganz persönlichen Seite betrachtet und in mutiger Eindeutigkeit präsentiert wird.

Heimspiel

Gestaltung

  • Jörg Duit

————

live mit band:

16.06.2023 Karlsplatz Wien

17.06.2023 Proberaum Scheibbs

02.09.2023,  Volksstimmenfest Wien

solo:

09.09.2023 Schulhofkonzerte Bruck an der Leitha

https://www.facebook.com/events/1456161421800697/?ref=newsfeed&locale=de_DE

fenstabankal

liebe menschen,

manchmal ist man traurig. manchmal einfach so, manchmal hat man einen grund. oder öfter als manchmal. verschieden.

ich bin gerade sehr traurig.

in solchen situationen setze ich mich dann oft zum klavier oder nehme die gitarre in die hand. 

oder ich laufe. 

meiner lieben omi habe ich damals ein lied geschrieben und eine art kleines requiem dazu. dieses möchte ich jetzt mit euch teilen. es findet sich auf der neuen platte „hoid“. 

ich habe ein video dazu gemacht. man kann es ab sofort hier ansehen:

https://youtu.be/MNKt3m-_NZo

fenstabankal trilogie

marie spaemann, die ich bei ihr zuhause aufgenommen habe, hat jede einzelne cellospur nacheinander eingespielt. 

der prozess war absolut beeindruckend! 

danke, liebe marie!

im kleinen song zwischen den celliteilen hat martin siewert das omnichord gespielt (what a good idea!) und der rest ist von mir.

vielleicht hat es etwas tröstliches auch für den einen oder die andere von euch, oder bringt euch näher zu einem gefühl, das durch die musik ein bisschen boden bekommt, oder eine zusätzliche dimension, oder einen kanal, oder…

alles liebe

sibylle

fenstabankal

hät i di nit troffn

wa die zeit a vagonga

ondas

die wöt hät si woascheinlich weidadraht

vielleicht a bissl schnölla oda longsoma

oda gleichschnö

owa die blume auf deim fenstabankal hät nit gheat wie ma gredt hom

und glocht homma a

und des hot sicha einfluss ghobt auf ia entwicklung

strukturierte news mit vielen sehr echten dankes, preis der dt. schallplattenkritik und konzerte

liebe menschen,

ach herrjeee, es wird mir immer wieder so viel info, dann versuch ichs für euch zu verdichten, dann kennt ma sich nimmt aus, dann erweitere ichs wieder ein bisschen und am ende kenn ich mich nimmt aus – oder nur ich mich.

dabei glaube ich eigentlich, dass ich in ganz echt äußerst gut organisiert und strukturiert bin. bzw. strukturieren und organisieren kann. wenn ich will. oder wenn ich muss.

ich habe es ja schon des öfteren geschrieben, man kann es halt wirklich aus verschiedenen blickwinkeln betrachten und diesmal spotlighte ich eben die struktur:

die AlleinerzieherinnenAlleinverdienerinnenDreiVerschiedeneSteuersystemeEinStudiumUndDreiJobsGleichzeitigNämlichMusiktherapieJazzgesangsdozentinUndMusikerinInDreiBands-Struktur die sich dann änderte in die FamilieMitDreiKindernPartnerZweiKatzenUndVerantwortlichkeitFürDasHalbeFamilieneinkommenMitZweiVerschiedenenSteuersystemenUndZweiJobsGleichzeitigNämlichMusiktherapieUndMusikerinInZweiBands-Struktur.

ok, kochen liegt mir nicht, ich glaube, weil ich die priorisierungen (mein computer meint es müsse heißen periodisierungen, aber er hat in diesem falle unrecht) erst eher auf die AlleinerzieherinnenAlleinverdienerinnenDreiVerschiedeneSteuersystemeEinStudiumUndDreiJobsGleichzeitigNämlichMusiktherapieJazzgesangsdozentinUndMusikerinInDreiBands-Geschichte und dann auf die FamilieMitDreiKindernPartnerZweiKatzenUndVerantwortlichkeitFürDasHalbeFamilieneinkommenMitZweiVerschiedenenSteuersystemenUndZweiJobsGleichzeitigNämlichMusiktherapieUndMusikerinInZweiBands-Struktur gesetzt hatte.

ja gut, ich hab zweimal täglich gekocht, aber über diesen meinen output bei dieser doch sehr hohen kunst kann man jedenfalls zumindest durchaus diskutieren. ja, paul, eh.

was das für meine musik und mich als musikerin heißt bzw. hieß, durfte ich für die februarausgabe des musikbiz darstellen – vielen dank fürs sichtbar-machen!

so, aber jetzt – die strukturierten news mit vielen sehr echten dankes:

1) a propos paul: das war ein magischer moment, mein allerliebster paul! einer von vielen. ich danke dir sehr! was für ein außergewöhnlicher releaseabend!

nadia baha hat eine zauberhaft schöne konzertkritik verfasst:

konzert-review-sibylle-kefer.html

1000 dank dafür! 

ich freue mich wirklich total – über den inhalt so wie so, aber auch darüber, dass ich lesen darf, wie berührend in einem positiven sinne der abend auch von anderen empfunden wurde.

wie toll! für mich war es nämlich ebenso – ein absolut außergewöhnlicher konzertabend, dessen kraft ich immer noch spüren kann.

so eine gelungene menschenkonstellation, juhu! 

danke euch allen dafür – wir waren es.

danke meiner wunderbaren band!

sarah brait, chris pruckner, anna tropper-lener! durch und mit euch konnte ich loslassen.

danke wiener beschwerdechor, ihr wart der wahnsinn!!!

fotos by the great johannes wahl

2) was sagt ihr zum album? seid ihr schon dazugekommen, es anzuhören? 

es gibt sehr schönes feedback, Ö3 haben wir zwar wieder mal nicht geschafft, aber Ö1 und auch FM4 hat das album gespotlightet. vielen dank dafür! 

danke, freies radio salzkammergut für die große unterstützung, danke an die vielen wirklich wertschätzenden schönen pressereviews, auch in deutschen radiosendern gibt es erste kleine feedbacks (danke, bermudafunk.org!).

über weitere unterstützung freuen wir uns natürlich auch! 

also gerne teilen, wünschen, erzählen, verschenken, …

danke, #medienmanufaktur wien!

3) so, und jetzt, ihr lieben menschen – heute ist die longlist des preises der deutschen schallplattenkritik erschienen. „hoid“ ist in der kategorie liedermacher dabei! oh my god oh my god oh my god!!!

longlist 02/23 – preis der deutschen schallplattenkritik

und danke. ich bin sehr dankbar! 

4) last und absolutely certain not least live – ich habe jetzt eine bookingagentur, juhu! http://www.tivoli-agency.com

und es gibt ein paar konzertankündigungen:

20.04.2023 Sibylle Kefer und Christoph Neubacher-Kefer Schlachthof Wels

16.06.2023 Karlstad Wien mit Band

17.06.2023 Proberaum Scheibbs mit Band

02.09.2023 Volksstimmenfest Wien, 18.30 Uhr  mit Band

und der frühling kommt bestimmt.

alles liebe 

sibylle

Releasekonzert

Liebe Menschen,

Morgen ist es also soweit!

Mit meiner wunderbaren Band (Sarah Brait – Bass, Chris Pruckner – Schlagzeug, Anna Tropper-Lener – Keys, Geige, Stimme) werde ich mein neues Album „hoid“ im Radiokulturhaus Wien live präsentieren.

Der Beschwerdechor Wien wird uns bei ein paar Nummern unterstützen. 

Ich freue mich sehr darauf, und es ist auch ganz schön aufregend.

Vor allem wird es wunderschön. Wunderschön, den Abend mit euch zu verbringen, juhu!

Tickets gibt es hier.

Und weil ich immer noch platt bin von diesem wirklich so schönsten und irgendwie auch rührendsten Kompliment- und Sichtbar-Machen, das ich bisher erlebt habe, hier die Empfehlung des Falter zum Nachlesen.

1000 Dank, Sebastian Fasthuber!

In den sozialen Medien hatte ich geschrieben, dass das eine sehr große stille und heilsame Freude neben zwei kranken Kiddies ist. Das ist es jetzt noch viel mehr.

Ich habe mich angesteckt (auch deshalb etwas platt, war zu befürchten, dafür sind die Kinder wieder halbwegs fit 💪🏼) und ich schaffe es auch bis morgen. Aber ich nehme jede Unterstützung – und das ist nun ja wohl wirklich eine!

❤️
🙏🏽

POP/ROCK / ELEKTRONIK EMPFOHLEN

Sibylle Kefer

(A) – „hoid“

Foto: Carina Antl

Zu feministischen Themen lassen sich hunderte Seiten lange Romane schreiben. Manches ist in zugespitzter Form aber noch zwingender. Die aus dem Salzkammergut stammende Musikerin und Musiktherapeutin Sibylle Kefer ist nicht nur eine fantastische Songschreiberin, sie hat auch den besten aller Newsletter der heimischen Szene. „Montags habe ich unsere Wohnung am Vormittag ganz für mich“, schrieb sie darin Ende Jänner. „Die Kinder sind in der Schule, meine Therapiearbeitstage sind Dienstag, Mittwoch und Donnerstag. Ich bereite im Laufe der Woche im Kopf und am Computer alles bestmöglich für diesen Vormittag vor. Inhaltlich geht es dann um alles, was mit meiner Musik zu tun hat – darauf freue ich mich, es ist aber auch ein sehr kleiner Zeitrahmen.“ Und dann zählt sie auf, was sie in ein paar Stunden alles erledigen will – an kreativer oder auch nur organisatorischer Arbeit. Im Opener ihres neuen Albums „hoid“, das sie nun live vorstellt, bringt sie das Thema Vielfachbelastung noch kürzer auf den Punkt. „innere werte“ heißt der Song, und er hebt an mit dem grandiosen Reim: „geh schleich di mit innere werte / woat schnö i hob wos am herd steh“. Kefer schreibt tief rührende Lieder von existenzieller Wucht, aber auch voller Alltagspoesie und mit Momenten von Leichtigkeit. Toll ist das, hingehen! Special Guest: Wiener Beschwerdechor.

Und a propos Unterstützung:

Jörg Duit hat einen Beitrag über meine neue Platte und das Konzert am Donnerstag im Radiokulturhaus gestaltet.

Danke Jörg Duit für diese wunderschönen Fragen, die offenbar einer sehr wertschätzenden Vorbereitung bedurft haben.

Es war eine urschöne Interviewatmosphäre! Sehr sibyllisch, würde mein Mann vermutlich sagen… 

Auf Ö1 kann das noch ein paar Tage nachgehört werden.

Alles Liebe,

Sibylle

frauentag 2023

zum frauentag ein mir wichtiger post:

ich glaube, ich habe soeben das beste interview von mir gehört, das ich je gegeben habe. und ich frage mich, woran es liegt.

und ich glaube, ich weiß es:

ich wurde von einer frau interviewt, die mir das gefühl gab, mit ähnlichen themen beschäftigt zu sein. schon alleine dadurch, dass wir beide frauen sind – frauen in ähnlichem alter – eine frauengeneration.

ich fühlte mich gemeint. durch ihre fragen, durch ihren input auf meine antworten und durch die wellenlänge, die dadurch spürbar wurde.

es ist ein wunderschönes interview geworden. themen wie das aufbrechen von strukturen, augenhöhe, vernetzung, altlasten, neuorientierung und emanzipation. und wie räume schaffen.

eingebettet in die lieder meines neuen albums.

es ist ein so schöner beitrag, danke dafür, liebe evelyn ritt!

hört ihn euch an, er ist es wert und ich würde sowohl sehr gerne euer feedback hören als auch die diskussion anregen und beleben!

livestream mittwoch, 10 uhr, donnerstag, 17 uhr :https://freiesradio.at/live-stream/

nachhören: https://cba.media/612075

https://freiesradio.at/widerhall/der-widerhall-woche-10-14/

https://freiesradio.at/nachhoeren/

alles liebe,

sibylle

ps.:  in den letzten tagen habe ich viel gepostet. wems zuviel ist, absolutes verständnis!

das neue album bringt das ein bisschen mit sich und der höhepunkt ist durch den release bereits hinter uns. jetzt oder nie sozusagen.

und manchmal darf man laut sein und viel, finde ich. manchmal muss man sogar.

das neue album ist da und wir spielen es live

liebe menschen,

ich werde älter.

ich kann es sehen. ich kann es sehen an den wunderbaren neuen fotos, die carina antl von mir gemacht hat. fürs cover hoid und für die homepage.

ich kann es spüren. ich kann es spüren an den erfahrungswerten, mit denen ich in jeden neuen prozess einsteige. an den blinden flecken, die sich entwickeln ebenso wie an den fast wie von selbst funktionierenden interventionen, die ich setze, und von denen ich mir erwarte, dass ich sie verantwortungsbewußt reflektiere. 

ich kann es spüren an den entwicklungen, die sich ergeben und den grenzen, die sich auftun. 

und ich kann es hören. ich kann es hören an den songs die ich schreibe. was ich singe, wie ich es singe und wie ich es einbette.

auch daran, dass ich manches immer noch nicht so kann, wie ichs in dem moment gern hätte, merke ich es. ich bin aber nicht mehr so streng mit mir. 

ich werde älter.

und ich lerne. ich lerne im tun, ich lerne im zusehen, ich lerne vom leben leben und ich lerne in der interaktion. in der resonanz. ich lerne zu vertrauen. im kontakt mit mir, im kontakt mit anderen. mit euch. ich bin. 

und jetzt kommt der beste part daran:

wir sind! 🌼

denn:

liebe leute, es ist soweit! das album ist da!

© foto carina antl, artwork natalie ofenböck

https://www.mediamarkt.at/de/product/_sibylle-kefer-hiod-vinyl-1926370.html

es ist soweit, meine neue musik mit euch zu teilen! zuhause und unterwegs.

ich bin voller vorfreude auf eure rückmeldungen! lasst mich wissen, wie ihr sie findet! und wenn ihr sie gut findet, sagt es allen weiter, juhu! signierte vinyl und cds gibt es bei der medienmanufaktur wien zu erwerben (auch unsignierte:) – und im fachhandel (die unsignierten). es gibt auch neue videos:

vielen dank in diesem zusammenhang an auch die wunderschönen presseintervies und -reviews, die bisher vom album erschienen sind! es ist eine große freude für mich nach diesem langen prozess des albumentwickelns und dranbleibens gesehen und gehört zu werden! 🙏🌹

auch radiointerviews durfte ich führen:

eines wird bereits morgen um 18 uhr erstmals im freien radio salzkammergut ausgestrahlt. danke evelyn ritt! es war mir eine freude!

die wunderbare radio fm4-sendung heartbeat von robert rotifer kann heute noch nachgehört werden. 🥂

und live!

kommt doch am 23.03.2023 ins radiokulturhaus zum releasekonzert, das wird ein wundervoller gemeinsamer abend!

wenn wir die bude halbwegs vollkriegen wird uns der wunderbare beschwerdechor wien 🙀unterstützen, der ja auch das album bereichert hat. und das wäre nämlich sehr leiwand! 

also ran an die karten und rein in einen besonderen gemeinsamen abend! juhu, ich freue mich schon sehr und möchte das gerne mit euch feiern!

tickets radiokulturhaus

alles liebe,

sibylle

video hoid

video innere werte

sibylle kefer hoid auf spotify

sibylle kefer hoid auf applemusic

management

Rainer Krispel
Musikarbeiter
Mobil: 0660 16 67 159
Email: rainer.krispel@gmx.at
— 

booking

http://www.tivoli-agency.com/

tivoli agency

christian könig

albumrelease, releasekonzert und so manch andere priorisierungen einer frau, mama, musikerin und sonst so alles mögliche

liebe menschen,

es kommt dann doch immer wieder anders als erwartet.

copyright carina antl ❤️

montags habe ich unsere wohnung am vormittag ganz für mich. die kinder sind in der schule, meine therapiearbeitstage sind dienstag, mittwoch und donnerstag. ich bereite im laufe der woche im kopf und am computer alles bestmöglich für diesen vormittag vor. inhaltlich geht es dann um alles, was mit meiner musik zu tun hat – darauf freue ich mich, es ist aber auch ein sehr kleiner zeitrahmen. 

nämlich für:

  • schlafzimmer herrichten, damit ich die instrumente aufbauen kann
  • lieder schreiben, kreativ sein, …
  • albumvorbereitung wie gestaltung, reihenfolge, freigaben, texte, danksagungen, personenauflistung, korrekturlesen, diesbezüglichen austausch mit label und management …
  • die livevorbereitungen wie proben vorbereiten, leadsheets schreiben, setlists erstellen, proben organisieren, diesbezüglicher austausch mit der band …
  • mir meine lieder zu eigen machen, sie kennenlernen live und sie singen, mich dabei begleiten und auswendig lernen …

es liegt in der quantität der sache, dass sich das nicht alles ausgeht und ich wöchentlich abwäge, was ich priorisiere. und oft geht sich das dann so wie so nicht aus, weil ein kind krank ist oder die banküberweisung gesucht werden muss. 

dann wird es wieder häufig nachts und die übrigen tage müde aber bewältigbar. und es vergeht eine woche bis zum nächsten möglichen montagvormittag. 

heute ist die agenda, euch auf mein bevorstehendes album hinzuweisen und den dazugehörigen release. ich bin voller vorfreude darauf, wenn ich diese zeilen schreibe. und aufgeregt.

und doch liegt neben mir mein krankes mädchen, dass sich immer noch nicht so recht von ihrer covidinfektion zu erholen scheint. und ich merke, wie wichtig es ist, sich auszutauschen, networking zu betreiben und zu spüren, dass man nicht alleine ist.

letzte woche war ich bei wer gibt den ton an? wien und seine musiker:innen. förderungen – vereinbarkeit – role models im rathaus. 

das war möglich, weil die veranstaltung nicht in meine arbeitszeiten fiel und ich jetzt einen mann habe, der die kinderbetreuung mit mir teilt. auch er muss sich die zeit gut einteilen, aber wir sind ein gutes eingespieltes team. wir stärken uns (meist).

immer wieder hat mich in den letzten jahren beschäftigt, wieso ich in der österreichischen musikszene nicht so wirklich gesehen wurde als eine derjenigen, die familie hat und trotzdem versucht, dranzubleiben. ich war 11 jahre lang alleinerziehend, in dieser zeit in einer namhaften band mit großen bühnen und preisen, habe begonnen, meine solokarriere aufzubauen, mehrere alben aufzunehmen, mir mit meiner musiktherapeutischen arbeit in einem kindertherapiezentrum mein jazzgesangsstudium finanziert und dann auch zusätzlich am konservatorium unterrichtet. ich war nicht angestellt und karenz gab es übrigens damals für mich auch noch keine als studentin.  

in der kindergruppe meiner tochter gab es putz- und kochdienste. nach 13 jahren habe ich ein zweites kind bekommen und nach 14 ein drittes. ich habe bei der svs erkämpft, dass die beitragszahlungen für selbständige frauen wie mich in der zeit der karenz ruhiggestellt werden und trotzdem fand mich keine frauenzeitschrift.

ich habe mich oft sehr gefordert gefühlt und ich merke, wie beglückend ich es erlebe, bei so einer veranstaltung jetzt im publikum zu sitzen und zuzuhören, dass wir viele sind. 

und dass meine gedanken und mein struggling nicht nur meine privatangelegenheit sind. darüber, dass ich das gefühl habe, mir erst die gesellschaftliche legitimation dafür holen zu müssen für die entscheidung, musik zu machen als frau und mutter und dabei ernst genommen zu werden innerhalb gesellschaftlicher, politischer und staatlicher strukturen möchte ich endlich nicht mehr nachdenken müssen. ich wage kaum hinzuspüren, wie es menschen gehen muss, die sich einer gesellschaftlich noch viel benachteiligteren gruppe zugehörig fühlen als ich weiße cis-frau.

ein schlüsselgedanke kam bei dieser veranstaltung für mich von @teresa_rotschopf. als sie nämlich darauf hinwies, dass wir musiker:innen mit kindern eigentlich alles andere erst machen, bevor wir networking betreiben können. und da dieses alles andere so viel ist (siehe oben, meine auflistung beinhaltet lediglich die beschäftigung mit meiner musik, nicht den alltag, nicht das geld verdienen, nicht die kinderbetreuung, nicht die hausarbeit, nicht die organisationswahnsinnigkeiten und schon gar nicht die tatsache, wenn der alltag durch krankheit oder andere unvorhersehbaren ereignisse durchbrochen wird …), findet networking letztendlich nicht mehr wirklich statt.

wie kann ich also gesehen werden, wie mich vernetzen, wenn es keine strukturen gibt, die mich sichtbar machen?

wenn ich @violettaparisini zuhöre bei dieser veranstaltung, dann kränke ich mich nicht mehr, dass ich es vor 24 jahren nicht geschafft habe, mich als rolemodel sichtbarer zu machen, sondern ich freue mich, dass wir viele sind. dass sich etwas zu bewegen scheint. und ich jetzt, während meine beiden jüngeren kinder aufwachsen, mehr zusammenhalt spüre und mich nicht mehr als alleinkämpferin definiere und empfinde. und wenn ich sie dann mit dem großartigen #schmusechor geleitet von @verena_giesinger (danke auch für diese so empowernde wortmeldung am ende der veranstaltung!) singen höre, dann geht mein herz auf und ich spüre, wofür es sich zu kämpfen lohnt.

danke!

by the way: 

mein neues album hoid kommt am 03.03.2023 bei der @medienmanufakturwien raus! 

aaaah!!! 

mein neues album kommt raus!  ❤️

releasekonzert: 

23.03.2023, radiokulturhaus wien, 19.30 uhr.

kommt, feiert mit mir!

al,

sibylle

https://radiokulturhaus.orf.at/artikel/699943/Sibylle-Kefer-hoid

@medienmanufakturwien 

@teresa_rotschopf @violettaparisini @verena_giesinger @sabine1917#lenafrankhauser #hannahamann #jelenapopržan

#neuesalbum #releasekonzert

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es wird ein neues album geben

liebe menschen,

es wird ein neues album geben.

ich lese zur zeit von mehreren sehr geschätzten kolleg*innen, dass es neues musikalisches material geben wird. wie gut. kreative kräfte in aussergewöhnlichen zeiten finde ich besonders wichtig – ich freue mich darauf!

von mir wird es auch neue musik geben. sie wird im frühjahr erscheinen.

ich fühle mich so gut eingebettet in das label, das mich unterstützen wird.

ich bin sehr dankbar.

es ist für künstlerinnen wie mich keine selbstverständlichkeit, ein album herausbringen zu können – in zeiten wie diesen sowieso nicht, aber auch überhaupt nicht.

deshalb möchte ich einblick geben in die entstehungsgeschichte dieses albums. es ist eine intensive vorbereitungsphase geworden, eine spannende, und auch eine mit abzweigungen.

die finanzierung

wenn keine unterstützung des zuständigen fonds ausgeschüttet wird, heißt das unter anderem auch, dass mich freund*innen und kolleg*innen aus der musik- und kunstszene unterstützen, deren wertvolle arbeit unbezahlt oder unterbezahlt bleibt, und die es trotzdem machen für mich.

das finde ich unglaublich schön als anerkennung und wertschätzung meiner musik und meiner person, aber es schmerzt mich auch sehr, dass ich nicht adäquat entlohnen kann, was wertvoll und was arbeit war und zeit beansprucht hat und erlerntes handwerk involviert. ich entlohne, was ich nur irgendwie kann. adäquat bezahlen kann ich nicht.

aber ich lerne um unterstützung zu bitten.

die planung

um den schritt der mir nicht möglichen finanzierung zu umschiffen, hatte ich in den letzten jahren mehrere producingcamps besucht und mich dabei ein bisschen weitergebildet. erst arbeitete ich nun also ganz alleine an dem album. ich spielte instrumente selbst ein, sang alle stimmen und produzierte vor, so gut ich konnte. es machte mich neugierig, zu hören, wo ich landen würde, mit mir selbst musizierend.

dann ging ich erstmals raus mit dem material und zeigte es vertrauenspersonen. hier passierte ein wichtiger knackpunkt. ich stieß auf menschen, die meine lieder zu spüren schienen und ihnen helfen wollten, sie dorthin zu bringen, wo sie noch nicht waren.

so kam es, dass ich mit feedback auf augenhöhe zuerst meine eigene vorproduktion verfeinern konnte, um dann doch den schritt einer größeren gemeinsamen produktion zu wagen. ich ließ mich auf das abenteuer ein, mit jemandem zusammenzuarbeiten, den ich empfohlen bekommen hatte und selbst noch gar nicht kannte.

es sollte ein meilenstein für das album werden. und für mich auch.

eine ode an die musik

ich bin nicht nur musikerin, ich bin auch musiktherapeutin. es hatte sehr klare gründe, warum es mich zu diesem beruf hingezogen hat.

einer davon ist die musik selbst.

ich nütze sie als ausdrucksform, als kommunikationsform, als kontaktmöglichkeit – auch zu mir selbst. und als gefühlsandockerin und gradmesserin.

ich habe großen respekt vor der musik, vor ihrer wirkungskraft, vor ihrem zauber, vor ihrer möglichkeit, die zeit verschwinden zu lassen und dann selbst wieder zu verschwinden,vor ihrer stetigkeit und gleichzeitig ihrer vergänglichkeit, vor ihrer wendigkeit, aber auch vor ihrer stabilität und ihrer verlässlichkeit.

eigentlich lässt sie sich nicht fassen, die musik und auch das beschreiben ist gar nicht so leicht, dazu können musikwissenschafter aber viel mehr erzählen als ich.

in der therapie ist sie richtig zu dosieren, sonst kann sie auch bedrohlich werden in ihrer strahlkraft, ihrer direktheit und größe, ihrer intensität und in ihrer dynamik. es macht sinn, sich selbst musikalisch gut zu kennen, und dosieren zu können, ebenso wie loszulassen, wenn es dann fliegen darf.

wie individuell sie ist – da zur selben zeit und doch bei jedem ein bisschen anders.

ist es nicht unglaublich?

dafür liebe ich sie.

und deshalb teile ich sie auch so gerne.

die band

und so führt das eine zum anderen.

ich habe mich also erst ganz zurückgezogen für dieses album, mich den gegebenheiten der pandemie und meiner finanziellen situation angepasst, und dann doch nach und nach bei einzelnen freund*innen gefragt, ob sie vielleicht von zuhause aus mit mir musizieren wollen.

ich habe erlebt, wie bereichernd es ist, unterstützt zu werden und auch wie schön, musik gemeinsam zum klingen bringen zu können.

ich hab mir mitmusiker*innen gesucht, die meine musik bereichert haben und die sie auch live mit mir umsetzen werden – meine neue band stellt sich vor auf diesem album und der eine und die andere längere weggefährt*in wird auch erklingen.

das label

am ende hat mich ein label an der hand genommen und geht diesen weg nun mit mir gemeinsam.

irgendwie ist das der wichtigste letzte baustein in der geschichte dieses albums. so findet es nach draußen. alleine hätte ich es dieses mal wohl einfach nicht mehr geschafft, und einiges an gutem aus dieser produktion wäre vermutlich verpufft.

vorhören

zweikommafünf der songs des albums kennt ihr bereits. eines wird ganz anders sein am album, eines ein bisschen, eines bleibt genau so. mehr kann ich noch nicht verraten.

aber ihr könnt die bisherigen versionen von

  • oa zeit
  • liawa hoffnung
  • innere werte

gerne wieder mal anklicken: https://www.sibyllekefer.at/blog/?page_id=22

abschließende gedanken

dies wird mein sechstes album sein.

das heißt, ich habe relativ spät begonnen, soloalben zu machen und dann alle zwei bis drei jahre ein album rausgebracht. für mein zweites album habe ich mein eigenes label sie-records gegründet und drei meiner alben sind bisher darauf erschienen. für diese produktionen hatte ich alle kosten selbst übernommen.

all diese hintergrundinformation möchte ich mit auf die reise geben, weil die entstehungsgeschichte dieses albums auch eine politische dimension beinhaltet, die sich in unserer gesellschaftlichen wertschätzung, unserem kulturellen (selbst)verständnis und unserer definition von kunst wiederspiegelt und unseren umgang mit künstler*innen (vor allem *innen!) und musiker*innen (ebenso!).

wer wird gefördert und von wem und wie. wo wird man gespielt, wie schafft es die musik zu euch, bzw. schafft sie es zu euch und warum. (wem) ist sie es wert, es bis zu euch zu schaffen und welche (um)wege geht sie.

und zwar nicht nur in bezug auf das erwartbare, das möglichst kontrollierbare und einordenbare oder auch das form- und biegbare – das gemütlichere.

und dann werde ich mein album loslassen und es zu euch schicken. wir werden es gemeinsam loslassen und zu euch schicken.

ich kann es kaum erwarten. ich freue mich schon so sehr darauf! ein bisschen weg liegt jetzt noch vor ihm, aber die sachen sind bereits gepackt und die tickets gebucht.

to be continued.

alles liebe

sibylle